Ukrainische Streitkräfte zerstören nach eigener Darstellung eine russische Befehlsstelle in den besetzten Gebieten im Osten des Landes. Wie reagiert der Kreml auf den angeblichen Luftangriff gegen den Stab der russischen Gardeeinheit? ntv-Reporter Rainer Munz berichtet aus Moskau.
Politik 13.01.25
Munz zu Erfolgsmeldung aus Kiew Russisches Hauptquartier getroffen - "Moskau schweigt"
+++ 10:21 Chinas Handel mit Russland erreicht Rekordniveau +++
Der chinesische Handel mit dem vom Westen sanktionierten Russland hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Die Ein- und Ausfuhren summierten sich auf umgerechnet 232 Milliarden Euro, wie aus den in Peking veröffentlichten Zolldaten hervorgeht. Demnach wuchs der Handel um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2023. Allerdings war das Wachstum 2023 mit 32,7 Prozent noch weit stärker ausgefallen. Im vergangenen Jahr verschärften die USA ihre Sanktionen gegen Banken, die mit Russland Geschäfte machen. Kremlchef Wladimir Putin räumte deshalb im Dezember ein, die größte Herausforderung für den russisch-chinesischen Handel sei die gegenseitige Zahlungsabwicklung. China kauft in großem Stil russisches Erdöl und Gas. Künftig wollen die USA deutlich härter gegen die russische Öl-Branche vorgehen. So verhängt das US-Finanzministerium am Freitag Sanktionen gegen die russischen Ölproduzenten Gazprom Neft und Surgutneftegas sowie gegen mehr als 180 Tanker. Viele der Tanker wurden für Öltransporte nach Indien und China eingesetzt.
+++ 10:06 Russland meldet Drohnenangriff auf Pipeline-Station +++
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, man habe neun ukrainische Drohnen abgeschossen. Diese hätten versucht, Infrastruktur der TurkStream-Gaspipeline anzugreifen, durch die russisches Gas in die Türkei und nach Europa fließt. Der Angriff habe sich gegen eine Kompressorstation in der Region Krasnodar in Südrussland gerichtet. Die Anlage funktioniere jedoch normal und es gebe keine Verletzten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 09:35 Hofreiter wirft Scholz Blockadehaltung vor: "Entwurf hängt im Kanzleramt" +++
Der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestags, Anton Hofreiter, erneuert den Vorwurf, dass Kanzler Olaf Scholz neue Militärhilfen für Kiew blockiere. Der Entwurf hänge im Kanzleramt, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk. Das Paket im Umfang von drei Milliarden Euro sehe vor allem Flugabwehrsysteme vor, die in der Ukraine dringend benötigt würden. Hofreiter betont, niemand könne ernsthaft behaupten, dass es nicht sinnvoll sei, die Energieversorgung und Städte in der Ukraine besser zu schützen. Würde das neue Hilfspaket nicht vor der Bundestagswahl beschlossen, würde das Lieferungen und Produktion der Flugabwehrwaffen massiv verzögern. Hofreiter fordert das Kanzleramt auf, einen Beschluss des Haushaltsausschusses in der letzten Sitzungswoche vor der Wahl zu ermöglichen. Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD hatte zuvor deutlich gemacht, er sehe in der Frage keine Blockade des Kanzleramts.
Politik 12.01.25
Streit um drei Milliarden Euro Grüne werfen Scholz Blockade bei Ukraine-Hilfe vor - Pistorius wiegelt ab
+++ 09:02 Tass: Tausende Drohnen in 2024 über Russland abgewehrt +++
In ihrem Abwehrkampf attackiert die Ukraine auch immer wieder Ziele in Russland. Mehr als 7300 Drohnen habe das russische Militär im vergangenen Jahr "auf russischem Boden außerhalb der Zone der militärischen Spezialoperation" abgewehrt, schreibt die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Dies ergebe sich aus den Berichten des russischen Verteidigungsministeriums. Ein Viertel der Drohnenangriffe habe sich gegen die Region Belgorod gerichtet, über der knapp 1900 Drohnen abgeschossen worden seien, schreibt Tass. Bei seinen Angriffen eingesetzt habe Kiew unter anderem auch Neptune-Schiffsabwehrraketen, in den USA hergestellte Patriot-Raketen und von Großbritannien bereitgestellte Storm-Shadow-Raketen, taktische Raketensysteme vom Typ Tochka-U, sowie unterschiedliche Mehrfachraketenwerfer.
+++ 08:30 Russland überzieht Ukraine erneut mit Drohnenattacken +++
Russland überzieht die Ukraine erneut mit Drohnenangriffen. Das ukrainische Militär spricht von 110 eingesetzten Drohnen seit gestern Abend. Davon seien 78 abgeschossen worden. Durch herabstürzende Trümmerteile seien Gebäude und Fahrzeuge in verschiedenen Landesteilen beschädigt worden. 31 weitere Drohnen gingen laut Militär im Feld verloren ohne Schäden anzurichten. Ein 53-jähriger Mann wurde am Abend bei einem Drohnenangriff in Antoniwka verletzt. Das russische Militär habe von der Drohne aus Sprengstoff über dem Vorort von Cherson abgeworfen, teilt die örtliche Militärverwaltung bei Telegram mit.
+++ 07:47 Südkorea spricht von "massiven" nordkoreanischen Verlusten +++
In den Reihen nordkoreanischer Einheiten, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützen, gibt es Berichten zufolge zahlreiche Verluste. Mindestens 300 nordkoreanische Soldaten seien getötet und etwa 2700 weitere verletzt worden, teilt Südkoreas Geheimdienst den Abgeordneten im parlamentarischen Geheimdienstausschuss mit. Das meldet Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap. Der Geheimdienst führt demnach die "massiven Verluste" nordkoreanischer Soldaten unter anderem auf ihr "mangelndes Verständnis der modernen Kriegsführung" zurück. Auch habe Nordkorea seine Soldaten dazu angehalten, sich selbst zu töten, bevor sie gefangengenommen werden. Vor gut einer Woche sprach der ukrainische Präsident Selenskyj von rund 3800 Nordkoreanern im russischen Gebiet Kursk, die getötet oder verwundet worden seien. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Politik 12.01.25
Details aus Verhören veröffentlicht Drohne filmt in Kursk Festnahme von Soldat aus Nordkorea
+++ 07:15 Forscher sieht weit zurückreichende Gründe für Probleme in ukrainischer Armee +++
Fahnenflucht und schlechte Moral sind heikle Themen für die ukrainische Armee, die mit Personalmangel und Kontroversen um unpopuläre Rekrutierungsmethoden ringt. So sorgt unter anderem der in der Armee herrschende Führungsstil für Kritik. Viele der Kommandeure wurden noch in der Sowjetunion ausgebildet. Dort sei die militärische Entscheidungsgewalt "stark zentralisiert" gewesen und von Befehlshabern ausgeübt worden, die sich "oft weit entfernt vom Schlachtfeld befunden haben", sagt der Forscher Franz-Stefan Gady vom International Institute for Strategic Studies. Die sowjetische Mentalität gehe hauptsächlich von der höheren Kommandoebene aus und schade der "operativen Effizienz", so Gady. Zudem gibt es Berichte über unantastbare Kommandeure, die alle Schuld auf die Ränge unter ihnen schieben. "Je höher Ihr Rang, desto weniger Gesetze gelten für Sie", sagt ein Soldat. Auch Heeresbefehlshaber Mychailo Drapatyj sagt, dass Soldaten oft "Angst" vor ihren Kommandeuren hätten. "Der postsowjetische Geist muss ausgerottet werden", betont er. Im Fokus stand zuletzt die Brigade "Anna von Kiew". Aus der Einheit sollen 1700 Soldaten geflohen sein. In einem Medienbericht war zudem von "organisatorischem Chaos" und Ausrüstungsmängeln in der Brigade die Rede. Drapatyj räumte "Probleme" in der Brigade ein. Sie seien jedoch nicht so schlimm wie dargestellt.
Politik 13.01.25
Armee ergreift "Maßnahmen" Fahnenflucht-Skandal erschüttert Elite-Brigade der Ukraine
+++ 06:49 Bericht: Russische Armee passt Taktik an, um Pokrowsk zu erobern +++
Rund um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk seien die russischen Truppen zu einer neuen Taktik übergegangen, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf ukrainische Militärquellen. Demnach versuchen die Russen, die stark befestigte Stadt zu umgehen. Die aus dem Süden vorgehenden russischen Einheiten zielten inzwischen auf Positionen im Westen der Stadt, um Pokrowsk möglichst vom Nachschub abzuschneiden. "Sie wissen, dass sie beim Direktangriff gegen Pokrowsk viele Soldaten verlieren, also haben sie die Strategie geändert und versuchen jetzt, die Stadt von Süden her anzugreifen und zu umgehen", zitiert das Blatt einen ukrainischen Experten. Pokrowsk bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Den russischen Truppen würde die Einnahme ermöglichen, die ukrainischen Versorgungslinien entlang der östlichen Front erheblich zu stören und ihre Offensive weiter voranzutreiben.
+++ 06:11 Erbitterte Kämpfe bei Pokrowsk halten an +++
Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach Darstellung des Generalstabs in Kiew einmal mehr Schauplatz schwerster Kämpfe geworden. Russische Truppen seien dort im Laufe des Sonntags zu insgesamt 50 Sturmläufen gegen die Verteidigungslinien angetreten, heißt es am Abend im ukrainischen Lagebericht. Russland habe im Verlauf des Tages in dem Bereich 376 Soldaten verloren, unter ihnen 184 Tote. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte an Samstag mitgeteilt, die russische Armee habe sich bis auf drei Kilometer an Pokrowsk herangekämpft und die Nachbarsiedlung Schewtschenko eingenommen. Von offizieller ukrainischer Seite gibt es dafür bisher keine Bestätigung.
+++ 04:55 Ukraine will 150 Feuerwehrleute nach Los Angeles schicken +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bietet den USA Hilfe bei der Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles an. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Die Lage vor Ort sei äußerst schwierig, und die Ukrainer können den Amerikanern helfen, Leben zu retten. An der Umsetzung des Hilfsangebots werde gearbeitet.
+++ 02:36 Neue Russland-Sanktionen: Experten erwarten Verwerfungen am globalen Ölmarkt +++
Die neuen US-Sanktionen gegen russische Ölproduzenten und Öltanker werden nach Einschätzung von Experten erhebliche Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt haben. "Diese Sanktionen werden die für Lieferungen aus Russland verfügbare Schiffsflotte kurzfristig deutlich reduzieren und die Frachtkosten in die Höhe treiben", sagt Matt Wright, Frachtanalyst beim Datenunternehmen Kpler. "Die Preise für Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Brasilien sind in den letzten Monaten aufgrund der steigenden Nachfrage aus China und Indien bereits gestiegen", sagt ein Vertreter der indischen Ölraffinerieindustrie. "Wir haben keine andere Wahl, als auf Öl aus dem Nahen Osten zurückzugreifen. Möglicherweise müssen wir auch US-Öl in Betracht ziehen. Die Öl-Exporte sind für Russland auch zur Finanzierung des Ukraine-Kriegs extrem wichtig.
+++ 23:22 Pistorius berät mit europäischen Verteidigungsministern +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius von SPD berät am Montag in Warschau mit Amtskollegen aus Polen, Frankreich, Italien und Großbritannien über den weiteren Kurs. Die Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg Donald Trumps eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. Trump hat wiederholt Anlass für Zweifel an der seiner Verlässlichkeit im Bündnis gegeben. Unklar ist, wie die USA unter seiner Führung die militärische Unterstützung für die Ukraine fortsetzen. Die europäischen Verteidigungsminister wollen in Warschau auch über die weitere Hilfe für die Ukraine sprechen.
+++ 22:20 Havariekommando beendet Einsatz rund um Tanker "Eventin" +++
Das Havariekommando hat den Einsatz rund um den Tanker "Eventin" beendet. "Zuletzt waren noch die staatlichen Notschlepper gegen kommerzielle Fahrzeuge ausgetauscht worden", teilt die Pressestelle mit. Die Lage gilt demnach als stabil, es herrscht keine akute Gefahr mehr. Der fast 20 Jahre alte Tanker mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord war am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havariert. Er liegt inzwischen an einer gesicherten Position vor dem Stadthafen Sassnitz (siehe Eintrag 06:56). Das 274 Meter lange Schiff soll nun so lang rund fünf Kilometer vor der Küste von zwei Schleppern in Position gehalten werden, bis über das weitere Vorgehen entschieden ist. Das Havariekommando habe um 20.00 Uhr an das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee übergeben. An Bord des derzeit stromlosen Tankers sind noch 24 Besatzungsmitglieder.
+++ 21:42 Russland meldet ukrainischen Drohnenangriff auf Belgorod +++
Die Ukraine soll die russische Region Belgorod mit Drohnen angreifen. Das teilt Wjatscheslaw Gladkow, der Gouverneur der Region Belgorod, auf Telegram mit. Beim Einschlag einer Drohne in ein unbemanntes Auto im Dorf Dunayka sollen zwei Menschen verletzt worden sein. Beide sollen in einem Krankenhaus behandelt werden. Die russische Region liegt nahe an der Grenze zur Ukraine.
+++ 21:15 Ukraine meldet Explosionen nach russischem Drohnenangriff auf Saporischschja +++
Russland soll die ukrainische Region im Südosten der Ukraine mit Drohnen angreifen. Das teilt der Militärgouverneur von Saporischschja, Iwan Fedorow, auf Telegram mit. Auch in anderen Regionen der Ukraine herrsche Luftalarm. In der gleichnamigen Hauptstadt der Region ist es laut Fedorow zu Explosionen gekommen. Ein Privathaus sei in Brand geraten. Nach aktuellen Angaben des Gouverneurs sind dabei zwei Menschen verletzt worden. Beide sollen in ein Krankenhaus gebracht worden sein. Die Großstadt Saporischschja liegt am Fluss Dnepr.
+++ 20:30 Selenskyj bietet Austausch nordkoreanischer Soldaten an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an, nordkoreanische Soldaten freizulassen, falls Kim im Gegenzug die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener in Russland erreichen könne. "Zu den ersten gefangenen Soldaten aus Nordkorea werden zweifellos weitere kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Truppen weitere gefangen nehmen", schreibt Selenskyj im Kurznachrichtendienst X.
+++ 20:05 Tausende im südukrainischen Cherson nach Angriff ohne Strom +++
In der Region Cherson im Süden der Ukraine sind nach einem russischen Angriff rund 23.000 Haushalte ohne Strom. Das teilt die Militärverwaltung der Region mit. Der Angriff habe einem Gebiet am Fluss Dnipro gegolten. Das Gebiet in Cherson wird regelmäßig von russischen Truppen am gegenüberliegenden Ufer beschossen. Der Gouverneur der Region Cherson, Olexandr Prokudin, erklärt auf Telegram, die gleichnamige Stadt und rund 50 Siedlungen in der Umgebung seien in den vergangenen 24 Stunden von russischen Truppen angegriffen worden. "Das russische Militär hat insbesondere die soziale Infrastruktur und Wohngebiete der Siedlungen der Region beschossen und dabei zwei mehrstöckige Gebäude sowie acht Privathäuser beschädigt."
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